Vermögen im betriebswirtschaftlichen Sinne

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Unter einem Vermögen, besser gesagt unter einem Vermögensgegenstand, versteht man eine Ressource mit wirtschaftlichem Wert, die eine Person, Gesellschaft oder Land besitzt oder kontrolliert. Dies erfolgt mit der Erwartung, dass sie daraus einen künftigen Nutzen schaffen kann.

Hierzu gibt es einige Grundregeln:

  1. Das Vermögen stellt eine Bilanzposition dar, was ein Unternehmen besitzt, und dies wird entsprechend auf der Soll Seite der Bilanz dargestellt.
  2. Aktiva werden gekauft, um den Wert eines Unternehmens zu steigern oder der Firma Operationen zu verschaffen, die wiederum davon profitieren kann. Sie können einen Vermögenswert als etwas nutzen, das Cash flows im Unternehmen generieren kann.

Unabhängig davon, ob es sich um ein Unternehmen oder um Fertigungsanlagen handelt, ja sogar bei der Vermietung einer Wohnung an eine Person kann es sich um einen Vermögensgegenstand handeln.

  1. Im Rahmen der Rechnungslegung werden die Vermögenswerte entweder als Vermögensgegenstand oder als feste (langfristig) Einheit kategorisiert. Kurzfristige Vermögensgegenstände bedeuten, dass der Vermögenswert innerhalb eines Jahres verbraucht werden muss, auch kann es sich um geringwertige Vermögensgegenstände handeln welche aufgrund ihres geringen Wertes sofort abgeschrieben werden und gar nicht in der Bilanz aufscheinen.

Im Allgemeinen umfassen diese Dinge Bargeld, Forderungen und das Inventar eines Unternehmens, wobei die Wertgrenze bei etwa EUR 400 liegen dürfte. Das Anlagevermögen sollte weiterhin zur Verfügung stehen im Betrieb und das Unternehmen davon einen Nutzen für mehr als ein Jahr daraus tragen. Dazu zählt man Dinge wie die Ausrüstung, Gebäude und auch Immobilien.

Die Definition des Financial Assets

Weiter ist noch die genaue Definiton eines financial assets zu klären. Dieser sog finanzielle Vermögenswert ist eine Sachanlage, deren Wert sich aus einem vertraglichen Anspruch ableitet. Es sind dies Vermögensgegenstände wie Bankeinlagen, Anleihen und Aktien. Die Finanzanlagen sind in der Regel liquider als Sachanlagen, oder wie etwa Rohstoffe oder Immobilien. Daher können sie auf den Finanzmärkten sehr leicht gehandelt und zu Geld gemacht werden.

Nach den International Financial Reporting Standards (IFRS), die auch im deutschen Raum für die Bilanzierung von Konzernen massgebend ist, kann ein finanzieller Vermögenswert sein:

Bargeld oder Bargeld-Äquivalent, Eigenkapitalinstrument eines anderen Unternehmens, Vertragsrecht, Zahlungsmittel oder andere finanzielle Vermögenswerte von einer anderen Partei  finanzielle Vermögenswerte oder finanzielle Verbindlichkeiten mit einem anderen Unternehmen unter der Bedingung, dass man diese möglicherweise günstig für die Einheit austauschen kann, ein Vertrag, der die unternehmenseigenen Eigenkapitalinstrumente erfüllt ist entweder ein derivatives Finanzinstrument, welche das Unternehmen verpflichtet oder es stellt eine variable Anzahl von der unternehmenseigenen Eigenkapitalinstrumente dar.

Behandlung von finanziellen Vermögenswerten nach IFRS:

Nach IFRS werden finanzielle Vermögenswerte in vier große Kategorien unterteilt. Es wird demnach nach der Art und Weise geurteilt, in der sie gemessen werden und entsprechend berichtet bestimmt sich auch die Klassifizierung:

Finanzielle Vermögenswerte „welche zu Handelszwecken gehalten werden“ – das heisst, die hauptsächlich erworben wurden zum Zwecke der Verkaufs und ein Teil eines Portfolios sind welches mit Anzeichen von kurzfristigen Gewinnmitnahmen auszuweisen sind.

Derivate werden zum Marktwert entsprechend der realisierten Gewinne bzw. der Verluste gemessenen.

Finanzielle Vermögenswerte mit festen oder bestimmbaren Zahlungen sowie einer festen Laufzeit, die das Unternehmen bereit und in der Lage sind, bis zur Endfälligkeit zu halten, werden als „held-to-maturity“ Investitionen klassifiziert. Held-to-Maturity Investments werden entweder zum beizulegenden Zeitwert erfolgswirksam nach der entsprechenden Bezeichnung gemessen oder nach verfügbaren finanziellen Vermögenswerten zum Verkauf klassifiziert.

Finanzielle Vermögenswerte mit festen oder bestimmbaren Zahlungen, die nicht in einem aktiven Markt notieren (sprich Börse) sind entsprechend dem Wiederverkaufswert auf dem freien Markt zu bewerten.

Kredite und Forderungen werden auch entweder zum beizulegenden Zeitwert erfolgswirksam bestimmt. Alle sonstigen finanziellen Vermögenswerte werden als finanzielle Vermögenswerte kategorisiert sofern sie „zur Veräusserung verfügbar“ stehen. Dann werden sie zum beizulegenden Zeitwert erfolgswirksam bewertet. Für finanzielle Vermögenswerte zum beizulegenden Zeitwert werden entsprechend der Höhe des Vermögenswertes zunächst auf anerkannte Preise zurückgegriffen.

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