Devisenmarkt

Ein Devisenmarkt ist ein Handelsplatz für fremde Währungen (Devisen). Ähnlich wie an einer Börse werden am Devisenmarkt das jeweilige Devisenangebot und die Devisennachfrage gehandelt. Der Handel erfolgt heute zumeist direkt zwischen den Marktteilnehmern, weshalb Devisenbörsen heute mehr oder weniger bedeutungslos geworden sind. Das heißt, dass auf dem Devisenmarkt inländisches Geld gegen bzw. in ausländisches und umgekehrt getauscht wird. Dies kann sowohl online als auch offline erfolgen.

Zu den Marktteilnehmern gehören auch große Banken, Brokerhäuser, größere Industrieunternehmen, private Devisenhändler und andere Kreditunternehmen, wie zum Beispiel Hedge Fonds.

Auch die Zentralbanken nehmen eine bedeutende Rolle am Devisenmarkt ein. Diese greifen durch Devisenmarktinterventionen, aus (wirtschafts- oder sozial-) politischen Gründen, in den Markt ein. Insbesondere Hedge Fonds versuchen, das Devisenmarktgleichgewicht immer wieder aus dem Gleichgewicht zu bringen, denn sie nutzen die Verschuldungspolitik der Staaten für Ihre eigenen Unternehmensziele aus. So ist beispielsweise der Fall von Soros, der im Jahr 1992 auf die Abwertung des britischen Pfunds wettete und rund eine Milliarde Gewinn machte.

Der größte Devisenhandel erfolgt aber außerbörslich im Interbankenhandel.

Die wichtigsten Handelswährungen sind heute der japanische Yen, der US Dollar und der Euro. Nebenher zählt auch noch der Schweizer Franken zu bedeutenden Währungen, die an den Börsen rege gehandelt werden. Institutionalisiert wird der Devisenmarkt durch den Devisenhandel. Darunter wird im engeren Sinne der Interbankenmarkt im Rahmen des Kundengeschäfts und Eigenhandels gesehen.

Unter dem Eigenhandel versteht man, dass international tätige Kreditinstitute in Form standardisierter Devisengeschäfte auf der Grundlage anerkannter Handelsallianzen Devisen im Handel zwischen Banken untereinander stehen.

Aus makroökonomischer Sicht nimmt der Devisenhandel eine bedeutende Stellung ein. Es gilt nämlich, dass das Angebot de facto die Nettoauslandsinvestitionen darstellt, also das Angebot an Devisennachfrage. Die Nettoauslandsinvestitionen sind auch unabhängig vom tatsächlichen Wechselkurs, denn die Abhängigkeit besteht vielmehr vom Realzins auf den Kreditmärkten.

Auch die Nachfrage kommt durch die Nettoexporte zustande, das heißt die Nachfrage nach dem Devisenangebot. Aus diesem Markgleichgewicht ergibt sich sodann die folgende Abwandlung, die sich wie folgt ausdrücken lässt:

Nettoexporte = Nettoauslandsinvestitionen

Der Devisenmarkt als Ganzes hängt somit über die Auslandsinvestitionen zusammen.

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