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In diesem Kapitel geht es um die geldpolitischen Instrumente der EZB. Damit die EZB ihre im Vertrag von 1992 ursprünglich fixierten (aber immer wieder erweiterten Ziele) auch erreichen kann, stehen dem ESZB (System) eine Reihe geldpolitischer Instrumente zur Verfügung.

Die EZB führt Offenmarktgeschäfte durch, bietet ständige Fazilitäten an und verlangt, dass Kreditinstitute Mindestreserven auf Konten in der EZB halten. Damit wurden auch bereits die drei wichtigsten Säulen der geldpolitischen Instrumente der EZB umfasst.

Nehmen wir uns zunächst dem wichtigsten geldpolitischen Instrument der EZB an, der Offenmarktpolitik.

Was versteht man unter den sogenannten Offenmarktgeschäften der EZB?

Bei den Offenmarkgeschäften geht es um das hauptsächliche Aktivitätsfeld der EZB hinlänglich der Geldpolitik im Euro Raum. Sie spielt auch bei den Nationalbanken der einzelnen Länder immer noch die wichtigste Rolle, so spielt sie in der Geldpolitik der deutschen Bundesbank eine wichtige Rolle. Mit der Offenmarktpolitik beschreibt man alle geldpolitischen Operationen der Zentralbank, welche direkt “am Markt“ stattfinden. Die EZB kauft dabei Wertpapiere oder Devisen.

Sie steuert damit indirekt die Geldmenge am Markt und entzieht so dem Markt Liquidität, bzw. erhöht die Liquidität am Markt – je nach Zielsetzung und aktueller Wirtschaftslage ist das unterschiedlich.

Die EZB macht von der Offenmarktpolitik Gebrauch, um Zinsen und Liquidität zu steuern und damit letztlich auch Signale bezüglich ihres geldpolitischen Kurses zu setzen. Die Märkte werden allein schon bei Ankündigung einer entsprechenden Maßnahme reagieren und Hedge Fonds bei ihren Spekulationen womöglich abschrecken – so wird die Wirkung der Instrumente weiter verstärkt.

Wichtig ist zu erkennen, dass bei Offenmarktgeschäften die Initiative von der EZB ausgeht. Sie alleine entscheidet dabei über das einzusetzende Instrument und die Bedingungen für die Durchführung der Geschäfte. Ein weiteres wichtiges Instrumentarium sind die sogenannten „Fazilitäten“ der EZB.

Ständige Fazilitäten als geldpolitische Maßnahmen der EZB

Bei den ständigen Fazilitäten spricht man, wenn die EZB Übernachtliquidität bereitstellen möchte. Die dazu notwendigen Signale bezüglich des allgemeinen Kurses der Geldpolitik gehen wiederum alleinig von der EZB aus. Hier werden kurzfristig Ober- und Untergrenze der Geldmarktsätze für Tagesgelder festgesetzt.

Es bleibt den Finanzinstituten aber dabei freigestellt, sich zu vorab genau bestimmten, einheitlichen Bedingungen fehlende Mittel über Nacht von der EZB zu beschaffen, oder nicht.

Die Mindestreserven als geldpolitische Maßnahme der EZB

‚Auch das Instrumentarium der Mindestreserven ist für die EZB sehr wichtig. Es gilt für alle Kreditinstitute im Euro Währungsraum. Ihr Zweck ist vornehmlich, dass bei den Mindestreserven die Geldmarktzinsen stabilisiert werden sollen. Es soll eine strukturelle Liquiditätsknappheit zumindest positiv beeinflusst werden.

Die EZB hat dabei auch entscheidende Befugnisse in die Reservepflicht der einzelnen Institute einzugreifen. Um die angestrebte Stabilisierung der Zinssätze zu erreichen, ist es den Instituten im Rahmen des Mindestreservesystems der EZB gestattet, von den Bestimmungen über die Durchschnittserfüllung Gebrauch zu machen. Dies bedeutet, dass den Voraussetzungen der Mindestreservepflicht unter Zugrundelegung der tagesdurchschnittlichen Reserveguthaben Aufschub gewährt wird.

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