Bei der Kaufkraftparität geht es um die Frage wie weit die Wechselkurse zwischen zwei Währungen schwanken. Die primäre Auswirkung ist der daraus resultierende Preisniveauunterschied. Die Kaufkraftparität beruht auf dem Gesetz des einmaligen bzw. einheitlichen Preises. Dieses besagt, dass sich ein Produkt überall auf der Welt zum gleichen Preis verkauft werden lässt.
Arbitrage Möglichkeiten lässt das Gesetz allerdings zu. Daraus lässt sich auch ableiten, dass das Gesetz davon ausgeht, das überall auf der ganzen Welt die gleiche Kaufkraft herrscht, das heißt der reale Wert des Geldes ist überall gleich. Daher spricht man auch von sog. „absoluten Kaufkraftparitäten“.
Den Ursprung hat der Begriff der Kaufkraftparität in der monetären Außenwirtschaftstheorie. Denn darin wird berechnet, wie viele Einheiten von einer Währung nötig sind, um den gleichen Güterkorb kaufen zu können wie im Heimatland. Die Theorie erlaubt ein kurzes Abweichen des Wechselkurses, zum Beispiel durch monetäre Störungen. Jedoch sollte sich demnach das Preisniveau nur geringfügig ändern. Auf langfristige Sicht gesehen sollte sich die Kaufkraftparität aber wiederum im gleichen Wertverhältnis einpendeln.
Mögliche Anwendungsgebiete in der Praxis
Da es für Außenstehende etwas praxisfremd wirken könnte, sei an dieser Stelle ein kurzer Hinweis auf die Bedeutung der Kaufkraftparität gegeben. Im Rahmen der langfristigen Wechselkurstheorie passen sich Wechselkurse so an, dass zwischen beiden Währungsräumen Kaufkraftparität herrscht. Den Wechselkurs, zu dem die Kaufkraft in beiden Währungsräumen gleich ist, bezeichnet man als kaufkraftparitätischen Wechselkurs.
Als gutes Beispiel dafür gilt auch der sog. „Big Mac Index“. Dieser besagt dass der Big Mac in jedem Land das gleiche, gemäß dem lokalen Lohnniveau, kostet. Daher muss auch eine Umrechnung der volkswirtschaftlichen Größen wie zum Beispiel des BIP, das Bruttonational Einkommen, das Pro Kopf Einkommen oder der Sozialbezüge einbezogen werden und zwischen den Ländern vergleichbar gemacht werden. So gibt der Preis eines einfachen Gutes, in diesem Fall ein Big Mac, einen sehr schnellen Aufschluss über die Kaufkraft eines Landes. Der Big Mac wurde übrigens auserwählt, weil er nahezu allen Ländern weltweit die gleiche Größe besitzt.