Liquiditätsplanung Definition

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Im Rahmen der Kapitalflussrechnung werden vor allem die Liquiditätsplanung hergestellt. Hier werden die Veränderungen zwischen der erwarteten Schlussbilanz der laufenden Periode und der Planbilanz der Folgeperiode gegenübergestellt. Dabei unterscheidet man zwischen Mittelherkunft und –verwendung. Gegenstand der Kapitalflussrechnung und Bilanzplanung sind drei wesentliche Bestimmungsgrössen des Alltagsgeschäftes: das Ergebnis, die Entwicklung im working capital und die Investitionen.

Das Ergebnis geht aus dem Plan Gew und Verlustrechnungen hervor, die Rückstellungserfordernisse werden aus den Einzelplänen abgeleitet. Die Entwicklung des working capital und die Investments. Das Ergebnis geht aus den Plan Gew u Verlust Rechnungen hervor.Die Entwicklung des working capital errechnet sich aus dem Zahlungsverhalten der Kunden und der eigenen Liquiditätspolitik. Die Investments müssen aus der Investitionsplanung entnommen werden.

Wird die Kapitalflussrechnung in geeigneter Form gegliedert, lassen sich mehrere Cash flow Stufen ermitteln. Die einzelnen Positionen der Mittelherkunft und – verwendung sind beliebig detaillierbar. Dadurch wird das Cash Flow Statement vor allem bei komplexen Konzernstrukturen zu einer unentbehrlichen Planungsstütze. Ein aussagekräftiger Cash Flow statement gilt vielfach als das wichtigste Planungsinstrument, da im Cash Flow alle Vermögens- und Ertragspositionen ihren Niederschlag finden.

Die Kapitalflussrechnung als Planungsinstrument

Die Kapitalflussrechnung ist ein mittelfristiges bzw. periodenbezogenes Planungsinstrument, das zur Abstimmung der operativen Planung notwendig ist. Wertveränderungen schlagen sich liquiditätsmässig erst langfristig nieder und machen eine monats-, wochen- oder sogar tagesgenaue Liquiditätsplanung mit der Kapitalflussrechnung unmöglich. Für die Sicherstellung der tagesgenauen Zahlungsfähigkeit ist aber eine genauere, direkte Finanzplanung notwendig.

Im Regelfall reicht aber eine Cash Flow Rechnung, die die Liquiditägsveränderung im definierten Zeitraum angibt, nicht aus, um das Unternehmen liquiditätsmässig durch ein Geschäftsjahr zu steuern. Der Cash Flow unterliegt zeitlich gesehen zu grossen Sprüngen. Eine Detaillierung würde entsprechend häufig Zwischenbilanzen voraussetzen, aus denen sich Cash Flow ableiten lassen. Mit direkter Finanzplanung die an den erwarteten Einnahmen und Ausgaben der Planperiode anknöpft, kann man diesen Arbeitsaufwand umgehen.

Die erwarteten Zahlungsströme werden – ausgehend vom Liquiditässtand zum Periodenanfang – nach ihrem Ursprung katalogisiert und auf Tages-, Wochen oder Monatsbasis fortgeschrieben. Es empfiehlt sich die Zeitreihe zu staffeln, zum Beispiel: den laufenden Monat auf Tagesbasis, die sechse Folgemonate auf Wochenbasis und bis zum Periodenende auf Monatsbasis.

Die Einzahlungen der Kunden können unter Berücksichtigung der Zahlungsziele und der –gewohnheiten anhand der Planumsätze je Monat geplant werden. Die Auszahlungsplanung erfolgt durch die Fachabteilungen – im wesentlichen die Kreditorenbuchhaltung und die Lohn- und Gehaltsabrechnung. Investitionsausgaben werden aus der Investitionsplanung abgeleitet. Vom Treasuring erhält man langfristig fixierte Aus- und Einzahlungen, die durch die Finanzierung bedingt sind etc.

Im Idealfall stimmt die Differenz der so geplanten Ein- und Ausgaben am Ende der Planperiode mit dem vorliegenden Plan Cash Flows (auf der untersten Cash Flow Stufe) überein. Auf eine Abstimmung beider Rechenwerke wird aber in aller Regel doch verzichtet.

Die Bedeutung des Finanzplanes liegt in der Darstellungsmöglichkeit von Liquiditätsspitzen. Während das Cash Flow Statement die jeweilige Liquiditätsveränderung zwischen zwei Bilanzstichtagen erkennbar macht, kann der Finanzplan die dazwischenliegenden Liquiditätsspitzen – auch tagesgenau – abbilden und als Grundlage für Finanzierungsüberlegungen dienen. Der Finanzplan wird um die Finanzierungsquellen ergänzt, sobald der Tages-, Wochen,- oder Monatsbedarf errechnet ist, oder es wird im Fall eines Liquiditätsüberschusses die Veranlagungspolitik festgelegt.

Zu Hilfe könnte eventuell auch noch ein Leistungsbudget gezogen werden. Denn mit diesem lässt sich mit Hilfe einer Betriebsüberleitung (Zusatzkosten und neutraler Aufwand) problemlos eine Plan Gew und Verlust Rechnung aufstellen. Die Planbilanz ergibt sich zwingend aus der Plan Gew und Verlust Rechnung und aus der Kapitalflussrechnung. Als Vergleichsbilanz wird die erwartete Plan Schlussbilanz der laufenden Periode (Anfangsbilanz der Folgeperiode) herangezogen.

Die Planbilanz hilft dem Unternehmen nun bei der Beobachtung der Vermögens- und Kapitalentwicklung. Sie sollte auf jeden Fall erstellt werden, weil auch bei einer positiven Entwicklung des Leistungsbudgets negative Vermögens- und Kapitalveränderungen auftreten können.

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