Entstehungsrechnung

Im Rahmen der volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung bildet die Entstehungsrechnung eine sehr wichtige Bezugsgröße. Sie stellt die Basis für die ihr folgenden Berechnungen dar. Die Entstehungsrechnung ist die Berechnung des Inhaltsprodukts vom Aspekt der Produktionsseite. Bei dieser Berechnung werden die Wertschöpfungen dort festgestellt, wo sie jeweils entstehen. Die einzelnen vier Sektoren der Entstehungsrechnung sind

  • die Urproduktion
  • die Verarbeitung
  • verfügbare Dienstleistungen
  • Staat als Wirtschaftszweig

Aus der Analyse der verschiedenen Bereiche der Wirtschaft ergibt sich als Summe schließlich das Bruttoinlandsprodukt (BIP).

Blick auf die einzelnen Sektoren

Als Urproduktion werden für die Grundlagen der Berechnung solche Bereiche erfasst, wie Gewinnung und direkte Verarbeitung von Rohstoffen und weiteren Naturgütern (zum Beispiel die Landwirtschaft und der Bergbau). Der Bereich der Verarbeitung umfasst bei der Berechnungsgrundlage die Nutzung von Rohstoffen in der industriellen Produktion (Eisenverarbeitung zu Stahl, Energie aus Erdgas, Lebensmittel aus Korn, Treibstoff aus Rohöl und mehr). Der Bereich der Dienstleistung umfasst als dritter der vier Sektoren solche Bereiche wie Versicherung, Kreditinstitute, Verkehr, Logistik, Handel, Wohnungsvermietung und ähnliche. Schließlich kommt als vierter Sektor noch der Staat hinzu mit all jenen Bereichen, die durch öffentliche Leistungen gewährleistet werden.

Kern der Entstehungsrechnung – die Bruttowertschöpfung

Die Bruttowertschöpfung (BWS) bildet den eigentlichen Kern der Entstehungsrechnung. Sie stellt den Mehrwert dar, der im Produktionsprozess geschaffen wird. Berechnet wird die Bruttowertschöpfung aus dem gesamten Wert der Produktion eines Unternehmens oder Wirtschaftsbereichs nach Abzug von Vorleistungen jeder Art. Zugrunde gelegt werden also ausschließlich die Preise für die Herstellung, bei denen auch Steuern und staatliche Subventionen nicht in Betracht gezogen werden.

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